Wirtschaftsmediation & Konfliktberatung

News aus unserem Arbeitsalltag

Eines vorweg: Ein gewaltiger Schritt in Richtung Konfliktlösung, ist die Fähigkeit Empathie aufzubringen, für die Perspektive meines Gegenübers. Falls Sie sich in diesen ersten Satz nicht einfühlen können, kann Ihnen mein heutiger Artikel eine neue Perspektive eröffnen…

In Konflikt-und Krisensituationen tatsächlich verstanden und angenommen werden - ein frommer Wunsch vieler Menschen. Denn das Gefühl, verstanden zu werden, hat eine heilsame Wirkung. Aufrichtige Anteilnahme und ernsthaftes Interesse an der Person und ihrem Thema öffnet die Türen zu einem Ausweg aus dem Konflikt.
In meinem Berufsalltag erlebe ich es immer wieder, dass insbesondere Führungskräfte distanziert reagieren, wenn Mitarbeiter konfliktbehaftete Themen, zum Teil wiederholt, an sie herantragen und um Hilfe bitten. Schnell entsteht der Eindruck, es wäre der Führungskraft „schnurz piep egal“, wie es dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin geht. Und manchmal ist das auch so! 
Und manchmal fehlt es einfach an emotionaler Intelligenz. Das ist das Fach, was wir in der Schule nie hatten, welches jedoch mit Bestnote für die Erklimmung der Karriereleiter vorausgesetzt wird. Das ist der entscheidende Faktor auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft, denn der Arbeitgeber von heute und morgen muss sich um seine Fachkräfte bewerben. Wir wissen heute bereits, wie viele Menschen in 2030 etwa auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind. Wir wissen, dass wir zu diesem Zeitpunkt ca. 2 Mio Erwerbstätige weniger beschäftigen werden, als heute und wir wissen, dass diese Erwerbstätigen dann aus mehr 65-Jährigen bestehen, als aus 20-Jährigen. Die Arbeitnehmer von morgen werden den Arbeitgeber noch öfter wechseln, weil es salonfähig geworden ist, weil es der Arbeitsmarkt hergibt, weil sie nicht länger bereit sind ihre Individualität und Diversität am Eingang abzugeben. Und die Unternehmen, in denen das noch so ist, die gehören perspektivisch nicht in die engere Auswahl der Bewerber. Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll, und gehört mit seinen Facetten, aus meiner Sicht, in den Mittelpunkt seiner Arbeit. 
Empathische Führungskräfte erhöhen die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter! Insbesondere im Hinblick auf den heutigen Wandel in der Arbeitswelt und die neue Mitarbeitergeneration - die sich einen einfühlsamen Führungsstil wünscht, der maßgeblich von Offenheit, wertschätzender Kommunikation und Informationsteilung geprägt ist - wird empathisches Verhalten als unverzichtbare Führungskompetenz bei Verantwortlichen immer mehr erwartet.

Zugleich belegen neue wissenschaftliche Untersuchungen, dass Empathiefähigkeit insbesondere in den oberen Führungsetagen nur selten zu finden ist. Die meisten Führungskräfte können oder wollen sich nicht in ihre Mitarbeiter einfühlen bzw. eindenken. Als eine wesentliche Ursache dafür wird gesehen, dass der zunehmende Dauerstress der Leistungsgesellschaft in hohem Maße unsere Empathie hemmt. Wir zeigen meist das Gesicht, von dem wir glauben, dass es erwartet wird. Auch Führungskräfte tun das. Gefühle wie Stress, Hektik, Angst oder Zorn lassen die Menschen so sehr um sich selbst kreisen, dass dadurch der Blick auf die Mitmenschen verstellt wird. Dann haben wir den Salat: Zombies in den Führungsetagen, welche es nicht schaffen authentisch zu kommunizieren. Deren Fachjargon jegliche Menschlichkeit versanden lässt. 

Da geht es oftmals nicht um die öffentliche Demonstration der selbst auferlegten Gefühlskälte, viel mehr erlebe ich eine grundsätzliche Entkopplung zu Gefühlen. Habe ich Zugang zu meinen eigenen Gefühlen, kann ich sie spüren, benennen und selbst aushalten (?), so kann ich vor allem Empathie für mich selbst aufbringen. Kann ich jedoch für mich selbst kein Gefühl entwickeln, unterdrücke ich positive und negative Gefühle, bis dieser ungepflegte Teil in mir völlig verwildert und mickrig vor sich hinvegetiert, kann ich auch keinen Zugang zu den Anliegen, Nöten oder Konflikten meiner Mitmenschen entwickeln. 
Ja, so einfach ist das. 

Wir können es in klinische Bilder gießen wie Narzissmus u.ä., wir könnten das Verhalten aber auch verurteilen, oder wir bringen Empathie für Denjenigen auf, die eben keine haben. Es muss schrecklich sein, nie über die Strenge zu schlagen, nie mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, nie ehrliche Gefühle zulassen zu können und wenn es ihnen mal passiert, liegen sie in nächtlichen Panikattacken wach und denken darüber nach, wie es auf andere gewirkt haben könnte. Emotionale Handlungsunfähigkeit – ein wirtschaftlicher Kollateralschaden.

Wundert es da, wenn sich die Mitarbeiter dieser Führungskräfte zurückziehen? Sie haben mal laut und mal leise, nach der Hilfe der Führungskraft gesucht und sind immer wieder an der Teflon-Beschichtung ebendieser abgeperlt. Die Leisen werden nicht gehört, die Lauten sind zu anstrengend und werden mit einer innerlichen Abwehrhaltung gestraft. 
Die Sachebene ist sicher, da kennt sich die Führungskraft aus und dort bleibt sie. Die Mitarbeiter, die sich tagaus tagein mit dieser Führungskraft konfrontiert sehen, sind schnell ernüchtert, resigniert, die emotionale Entfremdung ist Grund für den berühmten „Dienst nach Vorschrift“, gefolgt von der inneren Kündigung und dem Fortgang zu einem Arbeitgeber, bei dem das Individuum mit seinen Bedürfnissen nach gelebten Werten, Kommunikationskultur und echter Fü(h)rsorge, wirklich willkommen ist.
Neben der Fähigkeit, die eigene Stimmung sowie die des Gesprächspartners zu reflektieren, ist vor allem von Bedeutung, auch empathisch kommunizieren zu können. Eine empathische Gesprächsführung gilt heute als unverzichtbares Handwerkszeug für eine erfolgreiche Führungskraft. Wenn ich mit diesen Indianern, die keinen Schmerz kennen, arbeite, dann sind sie bereits an einem Punkt angelangt, an dem sie ausbrennen, weil sie den heilsamen Teil ihrer Emotionen vernachlässigt haben und nur noch wie Marionetten in Zahlen-Daten-Fakten unterwegs sind, zu 100% objektiv – sicher auf ihrem Elfenbeinturm der Sachlichkeit, dann fühlt es sich aus meiner Sicht an, wie ein Ball, den diese Menschen lange unter Wasser gedrückt haben. Dann lassen sie los. 

Mit etwas Empathie wissen wir, was dann passiert. 



    
von Christin Stäudte 29. April 2024
von Christin Stäudte 22. April 2024
Konflikte kosten nicht bloß Nerven, sie kosten auch Geld – jedenfalls wenn sie während der Arbeitszeit stattfinden. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Kosten unvermeidlich, denn es braucht einfach Zeit, widerstreitende Ziele und Handlungsintentionen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, Erwartungen zu klären oder entstandene Enttäuschungen auszuräumen.
von Christin Stäudte 6. März 2024
von Christin Stäudte 8. Januar 2024
Eine Konfliktbetrachtung 260.000 Landwirtschaftliche Betriebe sollen schrittweise auf Subventionen verzichten. Darunter fallen die Kfz-Steuerbefreiung sowie die Vergünstigungen auf "Agrar Diesel", soweit die Faktenlage. Dazu kommt ein beachtlicher Wunschzettel, nämlich unser Bedürfnis nach der "weißen Weste" - wir wollen saubere Luft, sauberes Wasser, sauberes Fleisch und Korn. Angesichts unserer Bevölkerungsdichte und unserem Geltungsdrang weiterhin als Exportnation gelten zu wollen, stellt dies eine echte Herausforderung dar, und zwar nicht nur für die Bauern, sondern für das gesamte Land. Wie produziert man denn auf Masse, wenn die Qualität "1A pro Umwelt" sein soll? "Nicht unmöglich, aber schwierig." - habe ich mir sagen lassen. Doch mit der passenden Förderung sei der geplante Freiluftstall und die Biogasanlage ein Leichtes. Die Bauern würden auch zukünftig viele Förderungen auf Landes- und EU-Ebene erhalten. Ein "(...)übertriebenes Ausmaß der Proteste(...)", nennt die ehemalige Agrarministerin den Aufstand der Bauern, während eines Interviews im Ersten. Anschließend bittet sie darum "(...) angemessen zu diskutieren (...)". Auf den Protestschildern der Landwirte ist ihr amtierender Nachfolger und einige seiner Amtskollegen abgebildet und plakativ zur "Treibjagd" freigegeben. Damit zeigen die Demonstrierenden, dass sie deutlich radikaler in ihrer Kommunikation geworden sind. Die Konvois sind größer geworden. Die Rufe werden lauter. Die Politik verweist auf zukünftige Fördertöpfe, die gerade verabschiedet werden. Passende Anträge zu vielen anderen Themen der Landwirte, mit denen sich die nun wegfallenden Subventionen zukünftig ausgleichen lassen, sollen schon im Sommer verfügbar sein. Ich frage mich an dieser Stelle, wie viele Bauern wohl eine eigene "Förderfachkraft" beschäftigen, die sie durch das Antragsprocedere lotst? Die meisten Bauern mussten mühsam in die Bürokratie unseres Europäischen Bündnisses hineinwachsen. Doch wie kann eine Branche überleben oder gar junge ambitionierte Nachfolger finden, wenn sie nur auf einem Bein mit der eigenen Arbeit überlebt, das andere Bein hingegen durch die Auflagen unserer "Weißen Weste" in fester Abhängigkeit zum Staat und dessen Reserven steht. Worüber sich die "Ampel" im Moment wundert: Die Zugeständnisse, die sie in der vergangenen Woche gemacht hat und der damit "nur" schrittweise Entfall der Subventionen - reicht den Landwirten nicht! Doch warum nicht? Hagelt es in den Medien doch Verweise auf andere Fördermöglichkeiten und Branchen, die ebenfalls "beschnitten" wurden. Auf Basis der Fakten sind dies sicher gute Argumente, um den ein oder anderen Landwirt zum Nachdenken zu bringen, doch der Kollateralschaden ist m.E. auf einer ganz anderen Ebene entstanden. Das Vertrauen in die Entscheidungsfähigkeit unserer Regierung ist vielen Menschen verloren gegangen. Zu klein das Interesse an den Sorgen der "kleinen Leute", zu gering die Bemühungen Entscheidungen mit den Menschen zu treffen, die diese Veränderungen "ausbaden" müssen, und zu wenige in den oberen Reihen, die sich schon wirklich die Hände mit harter körperlicher Arbeit schmutzig gemacht haben. Auf der anderen Seite Zuwendungen zum Ausland, die gegenüber unseren inländischen Einsparbemühungen unverhältnismäßig groß erscheinen. Wen wundert es, dass die Landwirtschaft, als Wiege unseres Wohlstands auf die Straßen geht und eben diese blockiert. Und wen wundert es, dass sich so viele diesem Protest anschließen. Es sind auch jene dabei, welche ein sicheres solides Einkommen haben, aber gerne mehr Freizeit hätten und auch jene, welche jede Art der Presse für sich nutzen, um ihre rückschrittlichen Ideen an den Bürger und die Bürgerin zu bringen. Wenn es an dieser Stelle kein ehrliches Umdenken von "oben" gibt und niemand erkennt, was der Protest zum Ausdruck bringt, was unter der Spitze des Eisbergs liegt, dann werden sich immer mehr Menschen denen zuwenden, die ihnen vermeidlich zuhören und augenscheinlich Interesse am Schicksal des Einzelnen zeigen. Was wir brauchen sind Berater und Beraterinnen an den Tischen dieses Landes, die die Realität erlebt haben und über die Weitsicht verfügen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Ich kann mich zu vielen Teilen in politische Entscheidungen hineindenken und ich sehe, dass sie sich bemühen, die dort "oben". Doch ich wünsche mir, dass sich eine, von ihren BürgerInnen gewählte Regierung, auch von diesen beraten lässt. Es sind Menschen, die sich Tag für Tag arbeitend, versorgend und lehrend aufopfern, um diese Gesellschaft, ja dieses Land stabil zu halten und voranzubringen. Es sind Menschen, denen angesichts politischer Entscheidungen, langsam die Puste ausgeht, da sie weder gehört noch gesehen werden. Wenn ich in den Unternehmen unterwegs bin und dort zahlreiche Gespräche führe, erhalte ich immer wieder das gleiche Stimmungsbild: "Dieser Staatsapparat verdaut sich mit seinem Bürokratiewahnsinn selbst!", "Unkündbare Staatsbedienstete haben Zeit für die Spiele der Macht in ihren eigenen Teeküchen bei voller Bezahlung und Unkündbarkeit.", "Selbständige, welche Arbeitsplätze schaffen möchten, müssen Unsummen an Steuergeldern zahlen, um ihre eigenen Steuern anschließend in einem aufwändigen Antragsverfahren EVENTUELL als Förderung für ein Projekt zurückzuerhalten.", "Ein Bundeskanzler, der vor laufenden Kameras bleibende 7% MwSt. für Gastronome verspricht und dann zurückrudert.", "Niemand traut sich noch ein Eigenheim zu bauen." ... Aus meiner Perspektive ist der Bauernprotest vom 08.01.2024 nur die Spitze des Eisbergs und es wäre fantastisch, wenn unsere amtierende Politik einmal schauen würde, was sich unter der Wasseroberfläche bewegt. Gemeint sind nicht die Hochwasserstände, denn m.E. laufen wir sehenden Auges in eine hausgemachte Destabilisierung hinein, und die Menschen, die zu lange nicht gehört wurden, die suchen sich an anderen Rändern Gehör. Ob sie dort wirklich finden werden, was sie suchen?
von Christin Stäudte 18. August 2022
In Arbeitsteams, Sportmannschaften oder einer neuen Familienkonstellation beginnt der Teamgedanke mit zwei wesentlichen Entscheidungen: 1. Das Individuum entscheidet sich zu 100% dafür, ein Teil des Teams sein zu wollen. 2. Das Team entscheidet sich, den Neuling zu 100% aufzunehmen und zu integrieren. Selbstverständlich sind die verbindenden Elemente in dem Moment der Entscheidung anteilig weniger als eben die Trennenden, doch damit beide Seiten eine echte Chance haben zu einem Team zusammenzuwachsen, braucht es die echte gelebte Bereitschaft verbindende Elemente zu schaffen und gemeinsame Erfahrungen zu machen. Es braucht also auch noch eine gewaltige Portion Achtsamkeit und Rücksichtnahme, um Individualität wertzuschätzen und gleichzeitig zu zulassen, dass sich ein neues Teammitglied mit dem bestehenden Team verbindet. Wir brauchen ein Gleichgewicht aus Anpassung und Abgrenzung, um die vielen Einflüsse von Außen zu wertvollen Erfahrungen für das Team zu verwandeln. Eines ist klar...jeder reagiert anders auf Stress, Emotionen und Anforderungen. Doch wie schnell würden wir unserem Ziel näher kommen, wenn wir uns nicht in unserer Unterschiedlichkeit bekämpfen würden, sondern diese als wertvolle Ressource wahrnehmen könnten, um uns zu ergänzen... Dieser kühne Gedanke ist Teil in meiner Workshop-Reihe "TEAM AUS LEIDENSCHAFT" , welche ich bereits mit Teams verschiedenster Branchen durchgeführt habe. Selbstverständlich bedeutet die Akzeptanz unterschiedlicher Perspektiven nicht automatisch auch das Ende von Konflikten , Frust und Stress, doch öffnet sie uns eine Tür, um folgende Schritte für eine gelungene Zusammenarbeit miteinander zu gehen: 1. Identifikation Kennenlernen der Mitglieder und abstecken der eigenen Werte (Was ist mir wichtig? Worauf reagiere ich sensibel?, u.s.w.) Meist lernen wir uns erst dann richtig kennen, wenn wir die Werte des anderen verletzt haben und dieser dann, auf die ihm mögliche Art und Weise, darauf reagiert. 2. Beginn einer tiefgründigen Kommunikation Hier geht es nie nur um Zahlen- Daten-Fakten! Die brauchen Sie zwar auch, um zum Ziel des Erfolgs zu gelangen, doch ist dies nur die halbe Miete. Empathie und emotionale Intelligenz sind Schlüsselkompetenzen, wenn Sie Teil eines Teams werden wollen. Sich in den anderen hineinversetzen, Mitgefühl ausdrücken und das Angebot aufrichtiger Unterstützung sind die Säulen der Kommunikation. Dabei ist es gleichsam wichtig, nicht die selbst gebastelte Meinung oder Lösung auf das Teammitglied zu stülpen, sondern konsequent nachzufragen, was er oder sie gerade in diesem Moment braucht. Ich würde behaupten, es handelt sich dabei um eine Art Auftragsklärung für den achtsamen Umgang miteinander. 3. Sammeln gemeinsamer Erfahrungen "Weißt du noch...." Das verbindende oder vernichtende Element in Teams. Für einen Neuling kann es scharfe Ausgrenzung bedeuten, wenn das Team bevorzugt in früheren Erinnerungen schwelgt, über die Helden der Vergangenheit sprich und auch keine Aufklärung zu den Hintergründen erfolgt. Wollen Sie einen echten Teamgedanken erzeugen, so schaffen Sie gemeinsame Situationen, die Sie als Team verbinden. Dabei meine ich nicht den gemeinsamen Plausch in der Kaffeeküche oder das Feierabendbier. Ich meine echte Erlebnisse - Teambuilding von Qualität, damit der Satz "Weißt du noch...", auch nach Jahren noch ein positives Gefühl für alle Teammitglieder erzeugt. Für den Privatgebrauch eigenen sich natürlich gemeinsame Urlaube oder Ausflüge, welche idealerweise ganz bewusst gestaltet, und damit für alle Teammitglieder zu einem 100% positiven Highlight werden. 4. Erfolge feiern! Jede "Happy Stage" will gefeiert werden. Von "Happy Ends" halte ich in Gruppendynamiken nicht viel... es geht ja bekanntlich immer weiter :) Herzlich, Ihre Christin Stäudte
von Christin Stäudte 25. April 2022
Zwischen uns liegen vier Jahre. Vier Jahre in denen sich ein Großteil unseres Lebens komplett verändert hat. Ich sehe dich ,ganz am Anfang, mit deiner Mission, deinem Biss und deinem unbedingten Willen nicht zu scheitern. Und ich sehe mich heute, als Unternehmerin, mit meiner Mission, mit meinem Biss - ja und mit liebevoller Achtsamkeit – endlich – auch für mich selbst. Ich wünschte, ich hätte dir vor vier Jahren sagen können, dass alles gut wird. Doch der DeLorean war kaputt und so kann ich dir erst heute schreiben, mit diesem Blick zurück an einem Tag, an dem ich mich vom alten Werbeplakat verabschieden wollte. Als ich gründete mit zwei Kleinkindern saß ich am Küchentisch mit einem Euro Startkapital und der Idee die Arbeitswelt zu verändern. Ich erfuhr durch mein direktes Umfeld nur wenig Verständnis. Eine sichere Anstellung als zweifache Mutter aufzugeben und mit NICHTS (!) nach zwei Elternzeiten in eine Selbständigkeit zu gehen, für ein Business im Konfliktmanagement. Was willst du machen? Konfliktlösung? Hirngespinste! Was hat sie sich dieses Mal ausgedacht? Das wird doch eh nix. Die armen Kinder ….u.s.w. Es ist ein ungeheurer Druck, der auf dir lastet, wenn du das, für deine Umwelt bequeme und gewohnte Rollenbild der Mutter und Teilzeitbeschäftigten verlässt, dein komplettes Umfeld um Unterstützung bittest und alles auf eine Karte setzt. Diese Entscheidung trifft nicht immer auf Gegenliebe. Ich will dir sagen, dass es nicht leicht wird, dass du erst lernen musst, welche Menschen in dieser schwierigen Phase Unterstützer sind und welche nur so tun als wären sie welche. Die ersten Interessenten werden dein Konzept stehlen. Eine Pandemie wird dir die ersten Aufträge, die du dir erarbeitet hast, vernichten. Du wirst wieder aufstehen. Du wirst erfahren, dass du nicht jedem Menschen, dem du offen begegnest, auch vertrauen kannst. Du wirst neue Freunde finden, die am Ende doch keine sind. Du wirst auf Menschen treffen, die "NEW WORK" für Hexerei halten und dir übel nachreden. Du wirst traurig sein, über private Veränderungen, doch du wirst auch das überleben und wieder aufstehen. Du wirst noch in der Pandemie dieses wunderschöne kleine Büro in Pegau anmieten, eine fabelhafte Mitarbeiterin einstellen, die dich mit deinen Eigenarten echt gut abkann. Du wirst wieder anfangen zu rauchen und du wirst wieder aufhören. Du wirst weinen und lachen und du wirst vor allem weiteratmen (wie gut!) in einer Zeit, in der eine gesellschaftliche Katastrophe die nächste jagt. Du wirst nach 180 Einzelcoachings Menschen wiedersehen, welche dir sagen : „Du hast mein Leben für immer verändert.“ Du wirst nach über 300 Teamsitzungen immer wieder mit deinen Kunden der ersten Stunde zusammenarbeiten, weil sie deine Fähigkeit schätzen, Menschen miteinander zu verbinden. Deine Mission wird es sein, dass sich Kollegen in ihrer Unterschiedlichkeit als Ressource wahrnehmen und nicht länger darin bekämpfen. Perspektivwechsel in Teams wird deine Königsdisziplin und die Konfliktlösung dein Markenzeichen. Du wirst auf deinem Weg große und kleine Hürden erleben und nehmen. Du wirst Angst vor dem Scheitern haben und du wirst großartige Erfolgsmomente – Museumstage – erleben. Du wirst dir irgendwann wieder Zeit für dich nehmen, mehr Zeit noch für deine Kinder und für die Liebe und dann wirst du irgendwann im April 2022 vor deinem Rechner sitzen und wissen: So wie es jetzt gerade ist, so ist es gut. Du wirst zufrieden sein. An alle Gründerinnen und Gründer da draußen – es hat keiner gesagt, dass es leicht wird, aber es kann wirklich gut werden. Glaubt an euch und lasst euch unterstützen von Menschen, die diesen Weg bereits gegangen sind. Ihr könnt nur daran wachsen. Herzlich, eure Christin Stäudte.
von Christin Stäudte 11. April 2022
von Christin Stäudte 21. Februar 2022
Nach dem ganzen positiven Stress, vor und während des TV-Auftritts, der vergangenen Woche, habe ich meinen Montag heute mit einem Einzelcoaching zum Konfliktverhalten begonnen. Mein Coachee hat mich heute mit einer besonderen Erkenntnis beeindruckt, welche wir (und da schließe ich mich selbst nicht aus) viel zu selten erlangen. WIR HABEN NUR DIESES EINE LEBEN und dessen Zeit ist begrenzt. Haben wirklich genug Zeit, den Anruf bei der lieben Omi hinauszuzögern, weil gerade anderes wichtiger ist? Haben wir Zeit uns später auszuruhen, oder uns später mit Dingen zu befassen, die uns Freude bereiten? Nehmen wir uns wirklich echte Zeit für Genuss und für die Liebe? Oder investieren wir ausreichend Zeit, um Freundschaften und Kontakte zu pflegen? Glauben wir, wir könnten auch mit über vierzig ganz sicher zur Familienplanung übergehen und sagen wir unseren Kindern eigentlich jeden Tag, dass wir sie lieben? Nehmen wir uns nicht viel mehr Zeit dafür, uns um Dinge zu drehen, die wir gerne bekommen wollen? Perfektion, Erfolg, Anerkennung, mehr Geld und die Erreichung von materiellen Lebenszielen oder aktuellen Schönheitsidealen? Heute habe ich mir seit langem mal wieder erlaubt zwischen meinen Terminen ein Flip Chart zu gestalten. Das entspannt mich und macht mich tatsächlich zufrieden. Eine ganz kleine Sache mit großer Wirkung für mich. Zufriedenheit ist in meinen Augen das höchste Gut unseres Menschlichen seins, da sie so schwer zu erreichen ist und immer nur für einen kurzen Moment anhält. Ich bin jetzt gerade zufrieden. Dafür nehme ich mir Zeit. Zu oft nehmen wir uns aber Zeit für die Dinge, die uns unzufrieden stimmen. Drehen uns um Menschen, die uns nicht gut tun und pflegen Probleme und Konflikte, anstatt diese zu lösen. Wir wissen nicht was morgen ist. Deswegen bin ich überzeugt davon, dass wir alles, was wir tun, aus Überzeugung tun sollten, jede Minute nutzen, die wir mit Menschen verbringen dürfen, welche uns gut tun, die wir lieben, denen wir bereitwillig Liebe entgegen bringen ohne einen Tauschhandel dafür zu verlangen. Fallen lassen und annehmen. Das war es, was der heutige Tag für mich bereitgehalten hat und das wollte ich so gerne mit euch und Ihnen teilen. Das war gut investierte Zeit. Herzlich, Christin Stäudte.
von Christin Stäudte 2. Februar 2022
Jeder Mensch hat ein eigenes Wertesystem, welches er aus seiner Umwelt übernommen hat. Dieses Wertesystem ist meist einem Vorbild nachempfunden oder eine gefühlt gute Mischung aus verschiedenen Wertesystemen unserer Umwelt. So können religiöse oder familiäre Wertesysteme, aber auch die von Freunden, Lehrern und Kameraden übernommen werden. Das besondere an den individuellen Wertesystemen: Jeder glaubt, dass seines das Richtige ist. Unser Gewissen richtet sich nach dem, was wir in den prägenden Phasen unseres Lebens gelernt haben. Dieses Gewissen ist jedoch kein Indikator für „das Richtige“ sondern viel mehr für das „aktuell Gültige“ aus dem Herkunftssystem des jeweiligen Menschen. Und nun treffen sich zwei oder mehr - wertvolle - Menschen und glauben, dass jeweils das eigene Wertesystem DAS RICHTIGE ist… und der Konflikt entsteht. Am Anfang eines Teambuildingprozesses entstehen so unterschwellige oder offen ausgetragene Kämpfe, in denen die Frage geklärt wird: Welches Wertesystem ist das Richtige? Die Konfliktstufen nehmen ihren Verlauf und so geht es schlussendlich keinesfalls mehr um die Prüfung verschiedener Perspektiven – es geht darum zu gewinnen. An diesem Punkt dieser Auseinandersetzung gibt es dann einen Stärkeren und einen der sich zurückzieht. Der vermeidlich Stärkere glaubt zwar gewonnen zu haben, doch er hat den anderen für sich verloren. Der Stärkere verliert leider aus den Augen, dass das Wertesystem des vermeidlich Schwächeren, die gleiche Berechtigung hat. Doch es kann in dieser Frage eine Lösung geben: Akzeptanz und die Entscheidung für eine friedliche Koexistenz verschiedener Wertesysteme innerhalb eines Teams. Dafür ist die Kommunikation aller Parteien notwendig, welche die Koexistenz oder Vermischung der verschiedenen Systeme wertschätzend besprechen und zu einem Konsens führen. Es beginnt also, wie alles im Leben, mit einer Entscheidung! Der Konsens entsteht dann, wenn sich alle Beteiligten mit dem Ergebnis wohlfühlen. Ein gemeinsames Leitbild, definierte Unternehmenskultur oder Richtlinie kann diesem Team als Konsens eine gemeinsame Identität verleihen, wenn es anschließend verbindlich von allen Beteiligten gelebt wird. Ich führe Ihr Team zu einem Konsens und einem gemeinsamen Werteverständnis! Melden Sie sich gerne und jeder Zeit zu einem ersten unverbindlichen Vorgespräch zu Ihrer Teamsituation. Herzlich, Ihre Christin Stäudte.
von Tanja Mosebach 23. November 2021
Von Tanja Mosebach Waren Sie schon einmal in einem Fußballstadion? Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Besuch: Die Atmosphäre war nahezu berauschend! Am Spielfeldrand steht der Coach, der seiner Mannschaft mit rotem Kopf wichtige Anweisungen zuruft oder sich hochkonzentriert als Beobachter zeigt. Was wir dabei oft nicht mitbekommen – und was die Geisterspiele während des Lockdowns deutlich machten – auch die Mannschaft kommuniziert miteinander. Was dem Zuschauer bisher unter der Geräuschkulisse des Stadions verborgen blieb, ist für die 11 Kollegen auf dem Feld ganz entscheidend. Wer spielt zu wem und vor allem wann – im Fußball bleiben nur Sekunden, um die richtige Entscheidung zu treffen, denn der Gegner hängt einem hier sprichwörtlich an den Fersen. Ein kurzes Rufen hier, ein leichtes Nicken da und manchmal reicht sogar ein kurzer Augenkontakt, viele Abläufe sind so synchronisiert, dass sie auch ohne verbale Abläufe funktionieren. Und wenn es hart auf hart kommt, entscheidet der Grad an effizienter Kommunikation dann über Sieg oder Niederlage. Doch was wir Zuschauer wahrnehmen ist das Ergebnis intensiven Trainings. Mannschaftssport ist Kommunikation! Dass die Chemie nicht immer stimmt, zeigen prominente Beispiele aus der Fußballwelt. Bei einem Verein muss der Trainer gehen, bei anderen ein Spieler und bei wiederum anderen muss ein eigentlich fabelhafter Kollege einfach auf der Bank sitzen bleiben. Taktik oder die Konsequenz. Wir wissen es nicht. . . Was wir wissen ist, dass jedes Team auf dem Platz ein gemeinsames Ziel hat – den Sieg. Und auch wenn sie es schaffen, während dieser wichtigen 90 Minuten an einem Strang zu ziehen, heißt dies nicht, dass sie es auch nach dem Abpfiff tun. Was noch schlimmer ist – wenn persönliche Konflikte der Erreichung des gemeinsamen Ziels im Weg stehen und diese müssen sich nicht einmal innerhalb des Spielerteams abspielen. In Fußballclubs ziehen sich Konflikte von Präsidenten, über Verwaltungsbereiche, zu Operativen Abteilungen bis in die sichtbare Einheit auf dem Platz. Um echtes Fair Play zu erreichen ist es notwendig, dass sich alle Teamkollegen sich zwischendurch die Zeit nehmen, über ihre Konflikte am Arbeitsplatz zu sprechen – und diese aus der Welt zu schaffen. Denn wie in allen Teams, funktioniert die Zusammenarbeit am besten, wenn man sich auch abseits des Rasens vertrauen kann. Zu diesem Zweck sind wir bundesweit in Fußballclubs für Sie unterwegs, um mit Angeboten wie einer Team Reflexion und Konfliktlösung , als neutrale Berater*innen zu unterstützen. Wir freuen uns darauf mit Ihnen zu arbeiten! Ihr Team der Wirtschaftsmediation&Konfliktberatung | Christin Stäudte
von Christin Stäudte 25. Oktober 2021
Der uralte Konflikt zwischen Betriebsräten und Geschäftsführung... es scheint, als gehöre er zu den knallharten Eigenschaften dieser Symbiose dazu. Wenn aus Sachthemen plötzlich emotionale Themen werden und Vertreter beider Seiten das Gefühl persönlicher Kränkung in den Auseinandersetzungen erfahren, dann wird es sehr schwierig, konstruktiv zu verhandeln. Doch der Stein kann ins Rollen gebracht werden, oder viel mehr eine Lösung herbeigeführt werden, wenn die Mediation, als strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, den Sprung schafft und die Akteure von der Emotionsebene auf die Sachebene zurückkehren, um die Konfliktthemen anschließend wieder zielführend auszudiskutieren. Wie die Konfliktberatung zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung konkret aussehen kann, das lesen Sie hier...
von Christin Stäudte 13. September 2021
WANN IST DER KONFLIKT NICHT ZU LÖSEN? Das werde ich tatsächlich häufig gefragt. Sicher entsteht diese Frage aus der Hoffnung heraus, es würde immer einen Punkt zur Umkehr geben. Doch leider kann ich auf diese Frage nur sehr komplex antworten... Die Konfliktstufen nach Glasl stellen die Theorie auf, dass jede Konfliktdynamik eine Abwärtsspirale zur Folge hat, welcher sich keine der Konfliktparteien entziehen kann, insofern nicht die bewusste Entscheidung zur „Umkehr“, durch mindestens eine Partei, getroffen wird. Aus Perspektive der Konfliktlösung, kann ein Konflikt und dessen Verlauf immer noch eine positive Tendenz erreichen, insofern noch eine Art der Kommunikation vorhanden ist. Eine schlechte Prognose entsteht ab einem Punkt, den wir in der Konfliktlösung „das Prinzip der pessimistischen Antizipation“ nennen. Dabei geht man davon aus, dass mindestens eine der Konfliktparteien mit dem für sie schlimmstmöglichen Ausgang rechnet und es tritt auch noch ein. Kurz: Es handelt sich um die selbst erfüllende Prophezeiung. Durch gesetzte Ultimaten und forcierten Druck entsteht ein Wettlauf um möglichst günstige Positionen. Diese wollen sich die Parteien entweder vorsorglich sichern oder genau da wieder aufholen, wo sie von Positionsverbesserungen der Gegenseite ausgehen. Reaktionen erfolgen oft in Anlehnung an das schlimmstmögliche Szenario und führen so zu Handlungen, die von der Gegenseite als unverhältnismäßig erlebt werden und dann wiederum weitere Schritte auf deren Seite zur Folge haben. Versuche, durch Demonstrationen von Stärke oder Entschlossenheit das Gegenüber zum Einlenken zu bewegen und eine weitere Eskalation so abzubremsen, führen stattdessen zu unangemessen massiven Maßnahmen und der Gefahr übereilter weiterer Schritte, also letztlich zum Gegenteil des eigentlich Bezweckten. Ab diesem Punkt ist die Kuh auf dem Eis und zwar auf sehr dünnem. Ein Einlenken der Parteien findet an diesem Punkt kaum noch statt, da dieses als grundsätzlicher persönlicher Gesichtsverlust erlebt wird. Das Ego gewinnt die Oberhand und der Perspektivwechsel kann nicht mehr gelingen. Ab diesem Punkt wird die Kommunikation gänzlich eingestellt und die Ignoranz der Gegenposition zerstört die letzte zwischenmenschliche Verbindung, welche die Konfliktparteien jemals verbunden hat. Externe Unterstützung kann jedoch selbst an dieser Stufe des Schweigens den Durchbruch bringen: Hier geht's zur Konfliktlösung !
von Christin Stäudte 14. Juli 2021
Die Unternehmensgründung vor drei Jahren war die einzig richtige Entscheidung für mich. Ich arbeite seither vertrauensvoll mit Kunden der ersten Stunde und mit Neukunden, welche den Weg zu mir finden. Ich freue mich über diesen Beitrag (auch, wenn ich nicht mehr so ganz 29 Jahre alt bin ;) und hoffe, dass er vielen Gründerinnen und Gründern Mut macht. Alles beginnt mit einer Entscheidung!
von Christin Stäudte 29. März 2021
Vielen Dank an Herrn Krüger vom TOP Magazin! https://www.top-magazin.de/leipzig
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