Konflikte sind aus unserem Privatleben nicht wegzudenken und aus dem Arbeitsalltag gleich gar nicht. Sie gehören dazu. Die große Kunst der gemeinsamen Interaktion ist es, damit umgehen zu können. Ja sogar eine gewisse Non-Chalance zu etablieren. Konflikte entstehen selten auf Grund gegensätzlicher Fakten. Sie sind meist der Ausdruck einer Wertediskussion. Wir haben im Leben immer nur zwei Möglichkeiten. Entweder sehen wir die Werte, die wir vertreten als überholt und sind bereit teilweise oder ganz davon abzurücken und den Werten der Gegenpartei zu folgen. ODER, und das ist der Grund für Konflikte, wir verteidigen unsere Werte auf unterschiedlichste Art und Weise.
Einfach ist das nicht, denn viele von uns verfügen über Konflikteinstellungen, die eher von negativen Mustern aus der Vergangenheit geprägt wurden. Entweder erfolgt der Rückzug und das „in sich Hineinfressen“ als erlernte Strategie oder lautes Poltern und dominieren soll die Gegenpartei „in die Knie zwingen“ – strategische Kriegsführung.
Die Konfliktkultur und die Gelassenheit fehlen den meisten, sie wäre aber wichtig, um gesund zu bleiben und ebenso gesund zusammenzuarbeiten.
Heute möchte ich über die typischen Konfliktursachen in Unternehmen schreiben und darüber was das mit Prozessen zu tun hat. Eben diese analysiere ich in meiner Arbeit nicht nur, als zertifizierte Prozessberaterin optimiere ich die Prozesse gemeinsam mit Teamleitern und Geschäftsführern, um damit nicht nur Einsparpotenziale in den Ressourcen zu ermitteln, sondern Konfliktursachen nachhaltig zu minimieren.
Mit diesen Konfliktursachen entlang der Wertschöpfungskette sollten Sie rechnen:
Unklare Zuständigkeiten und Schnittstellen im Prozess
Da passiert es schnell, dass eine Aufgabe doppelt erledigt wird oder gar nicht. Dass einer auf die Zuarbeit des anderen wartet und solange nicht weiter macht, bis dieser reagiert. Gleichzeitig wartet der Mitarbeiter jedoch auf die Abholung seiner Arbeitsergebnisse, u.s.w….
Widerstand gegen das Neue
Bisher hat es doch auch funktioniert! Dieser Satz drückt die Angst vor der Veränderung aus, wie kein Zweiter. Es kann auch die fehlende Motivation sein, sich in neue Prozesse einzufinden, zu üben, Fehler auszuhalten. Ein Beispiel: Bisher gab es Individuallösungen in einzelnen Filialen/Niederlassungen im Kassensystem, nun kommt die Vereinheitlichung. Das löst Unsicherheiten im neuen Prozess aus, die Bedienung funktioniert nicht mehr wie im Blindflug mit dem alten System, das ist anstrengend und unbequem.
Uneinigkeit bezüglich eines Veränderungsprojekts
Technische oder organisatorische Änderungen werden für ein Team oder einen Fachbereich entwickelt, welcher sich dann aber auf keine finale Lösung einigen kann.
Rivalität um Ressourcen
Für Ihr Projekt brauchen Sie den Einsatz von Mitarbeitern und Ressourcen aus anderen Bereichen des Unternehmens. Die Vorgesetzten erklären jedoch, dass sie keine Mitarbeiter freigeben können und stellen auch keine Prognose auf Verfügbarkeit in Aussicht.
Nicht standardisierte Abläufe – jeder nach Gefühl
In Ihrem Team arbeiten Fachleute mit unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen. Welche Arbeitsweise im nicht-standardisierten Prozess die Richtige ist, bleibt fraglich.
„Dicke Luft“ im Team
Im Team treffen unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Temperament, Charakter, Herkunft und Kultur sowie Bildungsstand und persönliche Interessen prallen aufeinander. Erfahrene Charakterstarke treffen auf unsichere Ruhige.
Diese Kombination kann eine optimale Ergänzung sein – oder ein Pulverfass.
Die Kommunikation verläuft dann meist beschränkt auf das aller Nötigste. Im schlimmsten Fall wird die Kommunikation ganz eingestellt und es werden Wissensmonopole gebildet, welche dann wiederum zu Abhängigkeiten führen -sehr gefährlich!
Ich weiß es klingt sehr nach Denver Clan, es handelt sich aber um die traurige Realität. …Ich weiß was, was du nicht weiß…
Befeuern von Konflikten durch Vorgesetzte
Da gibt es eigentlich alles, was es auf der gleichen Hierarchieebene auch gibt, nur mit mehr Einfluss auf das Arbeitsleben der Mitarbeiter: Bevorzugung, Ausgrenzung, Mobbing, Gender Mobbing, Vorführen, künstlich dumm halten (Informationen vorenthalten), Machtspiele (Da kam nie ein Krankenschein an…), fehlende Fü(h)rsorge und Konfliktlösekompetenz, Gleichgültigkeit und last but not least: „die Racheversetzung“ in die hässlichste und dunkelste Ecke des Unternehmens. Das Verhalten des Vorgesetzten ist die Triebfeder für innerbetriebliche Konflikte.
Prozessmanagement schafft Klarheit und verhindert Konflikte!
Durch diese Säulen kommen Sie weiter:
- Klare messbare Prozessschritte und Zuständigkeiten
- Klar definierte Übergabepunkte und Schnittstellen
- Transparente Ziele und Meilensteine in die Firmenkultur integrieren.
- Feedback als fest integrierter und messbarer Prozess zur kontinuierlichen Verbesserung der Kommunikation und Motivation. Kommunikation ist kein Softskill!
Es handelt sich hierbei um den härtesten und wichtigsten Faktor eines erfolgreichen Unternehmens.
Um die
Prozessleistung und–Qualität quantifizierbar machen
zu können, müssen Kennzahlen herangezogen werden. Die Kennzahlen im Prozessmanagement dienen der Überwachung der Zielerreichung und können als Frühindikatoren auch Hinweise auf Risiken in einem Prozess liefern. Der Fokus der Kennzahlenauswahl sollte besonders auf die Vergleichbarkeit von Soll- und Ist-Werten liegen.
Damit Prozesse effektiv ablaufen, ist eine kontinuierliche Überwachung unerlässlich. Hierbei sollte nicht nur der reibungslose Ablauf, sondern auch die Erreichung der Ziele überwacht werden. Das Prozessmanagement liefert Ihnen hierfür zahlreiche Methoden und Kennzahlen, welche Sie bei diesem Vorhaben unterstützen.
Sie kommen weg, vom Arbeiten „nach Gefühl“, weg vom „Blindflug“ und schaffen damit eine RADIKALE Transparenz in den Arbeitsabläufen, Zuständigkeiten und Schnittstellen. Das Konfliktpotenzial senkt sich drastisch.
Sie interessieren sich für Konfliktprävention und Einsparpotenziale durch Prozessmanagement? Dann kontaktieren Sie mich gerne jeder Zeit und völlig unverbindlich zu Ihren Themen!
Ihre Christin Stäudte